7. Dezember

Sparsam soll man im Kleinen und Großen sein, aber nur aus dem Grund, weil Luxus ein Unrecht gegen die vielen ist, die nicht einmal das Nötige besitzen, und um ordentlich geben zu können.

Jede Sparsamkeit, die aus anderen Gründen geübt wird, und überhaupt vieles Rechnen verleitet zum Geiz, einer Geistesrichtung, die Gott am unähnlichsten und widerwärtigsten ist und seinen Geist sicherer verteibt als die meisten anderen Laster. Daher nennt die Heilige Schrift den Geiz eine Wurzel allen Übels.

Lk 12 15–20    Lk 12 29-34    1 Tim 6 6    Hebr 13 5–6    2 Chr 25 8–9   
Inferno 1 49–60    Purgatorio 19

Spurgeon sagt: »Wenn Gottes Kinder nicht ihre Pflicht tun mit den Mitteln, die Gott ihnen anvertraut, dann gestattet er ihnen oft, Aktionäre einer bankrotten Bank zu werden.« Das trifft sehr oft buchstäblich ein. Da sind Ps 23, Ps 127 und Ps 128 doch ein sichereres Ruhekissen.

Wenn du also doch irgendeinen Luxus haben willst, dann ist der edelste und unschädlichste der des »Gebens über Vermögen« (2 Kor 8 2–3).

(aus Carl Hilty: »Für schlaflose Nächte«, Leipzig/Frauenfeld 1908)