Das wahre Christentum ist wahrlich leichte

(Lied Nr. 594 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875)

  1. Das wahre Christentum ist wahrlich leichte.
    Ja wenn uns Jesus nicht die Hände reichte,
    so könnte man mit Recht von Schwersein sagen;
    allein er hilft die Last beständig tragen.

  2. Gott macht uns keinen Schmerz, er will ihn stillen.
    Wo rührt er aber her? Vom Eigenwillen!
    Lass dieses Schmerzenskind beizeiten töten,
    so kommest du geschwind aus allen Nöten.

  3. Was willst Du deine Not so sehr betränen?
    Dein Herze darf sich nur nach Jesu sehnen.
    Sprich: Vater! kannst Du denn mein Elend sehen?
    Mein Heiland, hilf mir doch! So ist’s geschehen.

  4. Die Schwachheit macht dich scheu, doch nicht zu Schanden.
    Du fällst bisweilen gar, nur aufgestanden!
    Lass dich die dunkle Nacht des Lichts berauben,
    verliere gar den Weg, nur nicht den Glauben!

  5. Denn fährest du nur fort, Gott zu vertrauen,
    so wirst du Licht und Weg bald wieder schauen.
    Was du geglaubet hast, das wirst du sehen;
    wie du geglaubet hast, so wird’s geschehen.

Text: Johann Andreas Rothe (1688–1758)

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