14. Juli

Zu Mt 6 33–34:

Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.

Wenn man auf Gottes Wegen wandelt, dann kommt für jeden Tag seine Kraft und seine Aufgabe von selber. Man braucht sie nicht zu ersorgen; man kann sie nur annehmen und ausführen.

Es ist ein ruhiges Leben trotz allem Kampf oder Leid, im Vergleich zum Leben nach der Welt Weise, und auch die kühne Frage, die Christus in Lk 22 35 an die Jünger richtet (welche von Haus aus gar nicht weniger sorglicher Natur waren als wir), darf er noch heute an jeden richten, der ihm aufrichtigen Herzens gefolgt ist.

Es ist der sicherste Weg von allen. Das habe ich selbst (in sehr bescheidenem Maßstabe) erfahren und kann es daher bezeugen.

GBG 949

(aus Carl Hilty: »Für schlaflose Nächte«, Leipzig/Frauenfeld 1908)