(Lied Nr. 652 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875)
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Der Herr, der aller Enden
regiert mit seinen Händen,
der Brunn der ewgen Güter,
der ist mein Hirt und Hüter. -
So lang ich diesen habe,
fehlt mir’s an keiner Gabe:
Der Reichtum seiner Fülle
gibt mir die Füll’ und Hülle. -
Er lässet mich mit Freuden
auf grünen Auen weiden,
führt mich zu frischen Quellen,
schafft Rat in schweren Fällen. -
Wenn meine Seele zaget
und sich mit Sorgen plaget,
weiß er sie zu erquicken,
aus aller Not zu rücken. -
Er lehrt mich tun und lassen,
führt mich auf rechter Straßen,
lässt Furcht und Angst sich stillen,
um seines Namens willen. -
Müsst ich auch gleich vor andern
im finstern Tale wandern:
Dein Stab, Herr, und dein Stecken
benimmt mir allen Schrecken. -
Du setzest mich zu Tische,
machst, dass ich mich erfrische,
wenn mir mein Feind viel Schmerzen
erweckt in meinem Herzen. -
Du salbst mein Haupt mit Öle
und füllest meine Seele,
die leer und durstig saße,
mit vollgeschenktem Maße. -
Barmherzigkeit und Gutes
wird mein Herz gutes Mutes,
voll Lust, voll Freud und Lachen,
solang ich lebe, machen. -
Ich will dein Diener bleiben
und dein Werk fröhlich treiben
im Hause, da du wohnest,
und Treue wohl belohnest. -
Ich will dich hier auf Erden,
und dort, da wir dich werden
selbst schaun im Himmel droben,
hoch rühmen, sing’n und loben.
Text: Paul Gerhard (1607–1676)