Gott will's machen, dass die Sachen

(Lied Nr. 636 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875)

  1. Gott will’s machen, dass die Sachen
    gehen, wie es heilsam ist.
    Lass die Wellen immer schwellen,
    wenn du nur bei Jesu bist.

  2. Wer sich kränket, weil er denket,
    Jesus liege in dem Schlaf,
    wird mit Klagen nur sich plagen,
    dass der Unglaub leide Straf.

  3. Im Verweilen und im Eilen
    bleibt er stets ein Vaterherz.
    Lass dein Weinen bitter scheinen:
    Dein Schmerz ist ihm auch ein Schmerz.

  4. Glaub nur feste, dass das Beste
    über dich beschlossen sei.
    Bleibt dein Wille nur fein stille,
    wirst du alles Kummers frei.

  5. Gottes Hände führn ohn Ende,
    sein Vermögen hat kein Ziel.
    Ist’s beschwerlich, scheint’s gefährlich,
    deinem Gott ist nichts zu viel.

  6. Wenn die Stunden sich gefunden,
    bricht die Hilf mit Macht herein;
    und dein Grämen zu beschämen,
    wird es unversehens sein.

  7. Drum wohl denen, die sich sehnen
    nach der stillen Willensruh!
    Auf das Wollen fällt dem Sollen
    die Vollbringungskraft bald zu.

  8. Amen, Amen! In dem Namen
    meines Jesu halt ich still.
    Es geschehe und ergehe,
    wie und wann und was er will.

Text: Johann Daniel Herrnschmidt (1675–1723)

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