Die Seligkeit, die man durch Christi Sterben

(Lied Nr. 384 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875)

  1. Die Seligkeit, die man durch Christi Sterben
    erlangen kann, ist unbeschreiblich groß;
    denn regt sich auch noch oftmals das Verderben,
    so ist man doch von dessen Herrschaft los;
    durch Christi Blutgerechtigkeit
    ist man von Fluch und Schuld befreit
    und kann in Jesu Wunden finden
    die nötge Kraft zum Überwinden.

  2. Wenn Hochmut sich in dir empor will schwingen,
    so stürz ihn Jesu Demut in den Kot!
    Will böse Lust sich in den Willen dringen,
    mach Jesu Keuschheit dich dagegen tot!
    Reizt Ehr- und Habsucht deinen Sinn,
    so blick auf Jesu Armut hin;
    und geh an seinem Beispiel lernen,
    die Eigenliebe zu entfernen!

  3. So kannst du dann mit Paulo freudig sagen:
    Ich lebe nicht, denn Christus lebt in mir;
    kein Feind wird sein, den du nicht könntest schlagen,
    dieweil der Held, dein Jesus, ist mit dir.
    Wenn ihn dein Herz im Glauben fasst,
    so nimmt er von dir alle Last;
    wenn du ihm hingibst all das Deine,
    so gibet er dir all das Seine.

Text: Johann Daniel Herrnschmidt (1675–1723)

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