(Lied Nr. 978 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875)
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Pilgervolk,
du Zeugenwolk!
gesegnet sei dein Wandertrab!
Kam doch er,
der Welten Herr,
vom Himmel hoch zu uns herab,
dass er uns die Bahnen wies’
durch das Kreuz zum Paradies;
Schmach und Armut war sein Weg,
und doch war’s ein selger Steg. -
Unsre Reif,
durch Schnee und Eis,
geht auch um eine Seel allein,
manche Stund,
um sie zum Bund
des blutgen Lamms zu laden ein:
Und wenn uns nur das gelingt,
dass das Wort ins Herze dringt,
und das Herz wird weich und heiß,
so reut uns kein Streiterschweiß. -
Unverzagt,
auf ihn gewagt!
das ist der Zeugen Wehr und Schild.
Immer nach,
dieweil es Tag
(spricht Jesus, der vor allen gilt);
wenn der Abend bricht herein,
dann stellt man das Wirken ein;
weil der Herr wirkt, wirkt man auch;
das ist so der Jünger Brauch. -
Das ist wahr
und offenbar,
dass Jesus Christus kommen ist,
Sünder groß
zu machen los
von Sünde, Welt und Satans List;
darum schickt er Botschaft aus,
die ruft immer: "Kommt heraus,
kommt aus eurem Kerker vor,
gehet ein zum Gnadentor!" -
Drum wohlauf!
im Pilgerlauf;
es zieht voran der starke Held.
Er gibt Kraft
der Jüngerschaft,
wo sie hinzieht durch alle Welt.
Fühlt euch arm im Herzensgrund,
wenn sich öffnet euer Mund;
und seid bis in Staub gebeugt,
wenn ihr Jesu Kreuz bezeugt. -
Amen ja,
Halleluja!
Das Reich ist Gottes und Jesu Christ;
ihm gehör
Preis, Lob und Ehr,
weil er aller Welt Heiland ist!
Die Gemein, sein Erb und Teil,
weiß von keinem andern Heil;
und es bleibt sein Kreuz und Blut
ewiglich ihr höchstes Gut.
Text: Herrmann Reinhard Schick (1704–1771)
außer 6.: Anton Seifart (1712–1785)