(Lied Nr. 636 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875)
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Gott will’s machen, dass die Sachen
gehen, wie es heilsam ist.
Lass die Wellen immer schwellen,
wenn du nur bei Jesu bist. -
Wer sich kränket, weil er denket,
Jesus liege in dem Schlaf,
wird mit Klagen nur sich plagen,
dass der Unglaub leide Straf. -
Im Verweilen und im Eilen
bleibt er stets ein Vaterherz.
Lass dein Weinen bitter scheinen:
Dein Schmerz ist ihm auch ein Schmerz. -
Glaub nur feste, dass das Beste
über dich beschlossen sei.
Bleibt dein Wille nur fein stille,
wirst du alles Kummers frei. -
Gottes Hände führn ohn Ende,
sein Vermögen hat kein Ziel.
Ist’s beschwerlich, scheint’s gefährlich,
deinem Gott ist nichts zu viel. -
Wenn die Stunden sich gefunden,
bricht die Hilf mit Macht herein;
und dein Grämen zu beschämen,
wird es unversehens sein. -
Drum wohl denen, die sich sehnen
nach der stillen Willensruh!
Auf das Wollen fällt dem Sollen
die Vollbringungskraft bald zu. -
Amen, Amen! In dem Namen
meines Jesu halt ich still.
Es geschehe und ergehe,
wie und wann und was er will.
Text: Johann Daniel Herrnschmidt (1675–1723)