Nun ist der Strick zerrissen

(Lied Nr. 343 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875)

  1. Nun ist der Strick zerrissen;
    das ängstliche Gewissen
    ist alles Kummers frei:
    Die Wunden sind verbunden
    durch Christi Blut und Wunden;
    die Gnade schafft nun alles neu.

  2. Sein Wille ist mein Wille:
    Ich sitz in süßer Stille,
    in Sicherheit und Ruh;
    was mich zuvor gequälet,
    das liegt nun wie entseelet;
    der Geist des Friedens spricht mir zu.

  3. Wie wird mein Herz erhoben,
    im Geist den Herrn zu loben
    für seine reiche Gnad,
    die er an mir, dem Armen,
    durch gnädiges Erbarmen
    von Zeit zu Zeit erwiesen hat!

  4. Wie ist die Ruh so süße,
    die ich nunmehr genieße!
    O welche Gnadenzeit,
    da ich den Herren habe
    und mich ohn Ende labe
    an seiner Lieb und Freundlichkeit!

Text: Joachim Neander (1650–1680)

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