Du wirst doch nichts gewinnen

(Lied Nr. 173 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875)

  1. Du wirst doch nichts gewinnen,
    wenn du gleich Nacht und Tag
    wolltst hin und wieder sinnen,
    wie dir’s noch gehen mag:
    bei Gott besteht’s allein.
    Lass seine Hand dich führen,
    die wird dich so regieren,
    wie dir’s wird nützlich sein.

  2. Er wird dich wohl versorgen,
    und besser als man denkt;
    wer weiß, wie nah der Morgen,
    der dir den Segen schenkt,
    auf den die Hoffnung blickt!
    Ein Herz, das ihm vertrauet
    und gläubig auf ihn bauet,
    wird doch zuletzt erquickt.

  3. Ach wenn wir nur bedächten,
    wie treulich er es meint!
    Er fördert die Gerechten
    und ist ihr Herzensfreund.
    Sieht’s gleich gefährlich aus:
    er kann sie doch nicht hassen,
    noch in der Unruh lassen,
    er reißt sie bald heraus.

  4. So fall ich dann mit Freuden
    in Gottes Arme hin;
    von ihm kann mich nichts scheiden,
    weil ich sein eigen bin.
    Er bleibt auch ewig mein
    und wird mir alles geben,
    was meinem Stand und Leben
    wird gut und selig sein.

Text: Erdmann Neumeister (1671–1756)

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