9. April

Kommt etwas Nachteiliges unversehens an dich heran, dann tue zuerst, was nach den Regeln des gesunden Menschenverstands zu seiner Abwehr unmittelbar geschehen kann. Dann aber wirf dich geistig – oder, wenn es dich beruhigt, auch körperlich – unserem Herrn zu Füßen und bitte mit Berufung auf Joh 15 7 oder Joh 16 24 zunächst um die richtige Einsicht und dann um Geduld oder Abhilfe, je nachdem, was zu deinem wahren Heil erforderlich sein mag.

Dann gehe mit Ruhe wieder an dein Tagewerk und halte dich nicht mit unnützen Sorgen auf.

(aus Carl Hilty: »Für schlaflose Nächte«, Leipzig/Frauenfeld 1908)