Der Glaube bricht durch Stahl und Stein

(Lied Nr. 676 aus: Kleines Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeine, Gnadau 1875)

  1. Der Glaube bricht durch Stahl und Stein
    und kann die Allmacht fassen;
    der Glaube wirket All’s allein,
    wenn wir ihn walten lassen.
    Wenn einer nichts als glauben kann,
    so kann er alles machen;
    der Erden Kräfte sieht er an
    als ganz geringe Sachen.

  2. Die Zeugen Jesu, die vordem
    auch Glaubenshelden waren,
    hat man in Armut wandeln sehn,
    in Trübsal und Gefahren;
    und des die Welt nicht würdig war,
    der ist im Elend gangen,
    den Fürsten über Gottes Schar
    hat man ans Kreuz gehangen.

  3. Wir freuen uns der Tapferkeit
    der Streiter unsers Fürsten;
    trotz aller der Verwegenheit,
    nach ihrem Blut zu dürsten!
    Wie gut und sicher dient sich’s nicht
    dem ewigen Monarchen!
    Im Feuer ist er Zuversicht,
    für’s Wasser baut er Archen.

  4. Drum wolln wir unter seinem Schutz,
    den Satan zu vertreiben,
    und seinem Hohngeschrei zum Trutz,
    mit unsern Vätern glauben.
    Wenn man den Herrn zum Beistand hat,
    und’s Herz voll seiner Freuden,
    so lässt sich’s auch durch seine Gnad
    um seinetwillen leiden.

Text: Nicolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700–1760)

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