24. August

Zu Hiob 1 9–12 und Hiob 2 3–6:

Das Böse erhält hier und da von Gott die förmliche Erlaubnis, sich an einzelnen Menschen recht gründlich zu versuchen, damit man deutlich sieht, was es kann und was nicht.

Es ist ein Triumph Gottes, einen Menschen zu finden, an dem das Böse all seine Macht vergeblich erschöpft – und Gott diese Freude zu bereiten, ist die höchste menschliche Lebensaufgabe. Aber sehr vermessen würde derjenige sein (oder die Macht des Bösen unterschätzen), der diese Aufgabe für sich suchte oder der, wenn er in sie gestellt ist, sich nicht beständig bewusst bliebe, einen wie geringen Anteil an ihrer Durchführung seine eigene Kraft hat.

Und sogar im allerbesten Fall geht er schwer beschädigt, oft sogar ganz zerbrochen, wenn auch unüberwunden, aus diesem furchtbaren Kampf hervor.

(aus Carl Hilty: »Für schlaflose Nächte«, Leipzig/Frauenfeld 1908)